Feature Eine Verteilungsfrage
Mit dem Platzen der amerikanischen Immobilienblase und der Pleite der Investmentbank Lehman Brothers begann die größte Wirtschaftskrise seit der Depression in den 30er-Jahren. Mit Rettungspaketen, deren Volumen das ihrer jeweiligen Haushalte übersteigt, haben die Regierungen in den letzen Jahren erst die Pleite großer Banken abgewandt, dann den Bankrott kleiner Staaten verhindert. Ein Ende ist nicht in Sicht. Noch ist die Krise nicht beim deutschen Steuerzahler angekommen, aber die Frage wird sich stellen: Wer zahlt am Ende die Zeche für die Finanzkrise? Die politischen Interessen formieren sich bereits. Egal, ob das Problem durch restriktive Sparpolitik, einen Schuldenschnitt oder durch Inflation gelöst wird, es läuft auf eine Reduzierung von Vermögen oder Einkommen hinaus. Damit wird die Schuldenkrise zu einer Verteilungsfrage. Darüber, wer die Rechnung begleichen muss, sprechen unter anderem der Soziologe Wolfgang Streeck, der Vermögensverwalter Philipp Vorndran und der Ökonom Gustav Horn. Deutschlandradiokultur.