Einkommensunterschiede Wirtschaftswachstum nur für Reiche

Berlin, 25.01.2012

Die Schere klafft immer weiter auseinander: In Ländern mit hohen Einkommensunterschieden profitieren vor allem diejenigen vom Wirtschaftswachstum, die ohnehin schon vermögend sind, zeigt eine Studie. Die Armen gehen leer aus. Drei Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer 1989 stellte der amerikanische Politikwissenschaftler Francis Fukuyama die These vom Ende der Geschichte auf - der Weg sei frei für eine liberale Demokratie. Tatsächlich setzte sich der Kapitalismus weltweit durch, und die Menge der produzierten Güter und Dienstleistungen stieg rund um den Globus rasant, der Lebensstandard vieler Menschen verbesserte sich. Wer angesichts dieser Entwicklung jedoch gehofft hatte, dass die Einkommen gleichmäßiger verteilt werden, der sieht sich nun enttäuscht. Stattdessen hat die Ungleichheit sogar in 14 der 20 größten Industrieländer (G 20) seit dem Jahr 1990 zugenommen, teils drastisch wie in Russland. Über die Studie der Nichtregierungsorganisation Oxfam schrieb ich in der Süddeutschen Zeitung.